Kritische Plattformen – klare Entscheidungen
Im Januar 2025 hat der LVR nach langer Abwägung die Plattform X (ehemals Twitter) verlassen, da sich diese zunehmend zu einem Forum für extremistische und demokratiefeindliche Positionen entwickelt hat – ein Umfeld, das mit unseren Werten nicht vereinbar ist. Zudem haben sich viele Nutzer*innen, die sich mit den Werten und den Inhalten des LVR identifizieren, ebenfalls von der Plattform abgewendet. Das führte zu einer Reichweitenminimierung und schließlich dem Abwägen zwischen einer Präsenz, die kaum Wirkung hat, und einer klaren Positionierung für Demokratie und gegen extremistisches Gedankengut.
Auch bei TikTok beobachten wir die Entwicklungen sehr genau: Die Plattform steht international in der Kritik wegen massiver Datenschutzprobleme, intransparenter Algorithmensteuerung, diskriminierender Contentpolitik und einer Nähe zur staatlichen Einflussnahme. Zudem verstärken Kurzvideo-Mechanismen die Suchtgefahr und begünstigen problematische Inhalte, etwa durch die gezielte Ansprache besonders junger Zielgruppen. Insbesondere letztere Dynamiken sind jedoch auf nahezu allen gängigen Plattformen zu beobachten, sodass man sich diesen in einer modernen Kommunikationsführung nicht mehr entziehen kann.
Gleichzeitig bewegt sich auf TikTok eine zentrale Zielgruppe des LVR: potenzielle Leistungsberechtigte, junge Bewerber*innen und Multiplikator*innen, die wir nicht aufgrund ihres Mediennutzungsverhaltens ausschließen können. Deshalb wägen wir sorgfältig ab, wie eine verantwortungsvolle Präsenz dort gestaltet werden kann. Unser Anspruch ist es, zumindest einen kleinen, aber verlässlichen Beitrag zu seriösem, demokratischem und wahrheitsgemäßem Content auf dieser Plattform zu leisten – in klarer Abgrenzung zu Desinformation, Populismus oder intransparenten Kommunikationsweisen.